der Winter - winter
die Sonne - sun
der Schein - light
milchig - milky
matt - dull
die Wolke (-n) - cloud
die Schicht (-en) - layer
nass - wet
zugig - drafty
giebelig - gabled
die Gasse (-n) - alley
manchmal - sometimes
weich - soft
der Hagel - hail
gepflastert - paved
heraus - out (this way)
das Gatter - gate; pen
die Gatterpforte – gate, gateway
strömen - stream
die Schar - crowd; flock
Befreite(r) m./f. - liberated one
sich teilen - divide
enteilen
- hurry off
rechts - to the right
links - to the left
der Schüler (-) - pupil
das Bücherpäckchen (-) - little book
bundle
das Mittagessen - lunch
entgegen - toward
rudern - steer; row
lustig - gay, gaily
der Trab - trot
der Eisbrei - ice-porridge
umherspritzen - splash/spray around
Siebensachen (pl.) - belongings
die Wissenschaft - science
der Seehund (-e) - seal
der Ranzen (-) - (school) satchel
Ränzel – diminutive of Ranzen
klappern - rattle
hie und da - here and there; now and then
all-er, -e, -s everyone;
everything
fromm - reverent
die Mütze - cap
herunter - down
Wotanshut - Wotan’s hat
Jupiterbart - Jupiter-beard
der Bart (¨-e) - beard
hinschreitend - walking away
der Oberlehrer - headmaster
endlich - finally
der Fahrdamm - roadway
das Gespräch (-e) - conversation
ander-er, -e, -s other
der Kamerad (-en, -en) - classmate
die Pforte (-n) - gate
der Begriff - concept
im Begriffe sein - be about (zu to)
davon zu gehen - to go on
wieso - why
an-sehen - look at
ein bisschen - a little; a bit
verstummen - grow silent
sich trüben - sadden
ein-fallen - jetz fällt mir ein -
now I remember
mittag - at lunch time
spazierengehen - go walking
die Verabredung - appointment
beinahe - almost
unausgesetzt - uninterrupted
sich freuen auf - look forward to
adieu - good-bye (French)
wenden (wandte, gewandt) - turn
indessen - however
schlendern - stroll
an-gehören + dat. - belong to
der Mittag - midday, noon, lunch-time,
lunch-break
der Kaufmann (Kaufleute) - merchant
öffentlich - public
bekleiden - hold (office)
mächtig - powerful
Hans Hansen -
den Hansens - to the Hansens
der Menschenalter - generation
weitläufigen - far-reaching
das Holtz - lumber
der Lager - storage
der Platz (¨-e) - yards
der Holzlagerplatz - lumber storage yard
drunten - down
der Fluss (¨-e) - river
gewaltig - enormous
sägen - saw
die Sägemaschine - power saw
das Fauchen - spitting
das Zischen - hissing
zerlegen - cut to peices
der Konsul (-n) - *consul
das Getreide - grain
der Sack (¨-e) - sack
der Firmendruck - company imprint
kutschieren - drive
der Vorfahr (-en, -en) - ancestor
herrschaftlich - magnificent
das herrschaftlichste - the most
magnificent
beständig - constant(ly)
Bekannte(r) m./f. - acquaintance
wegen (+ gen.) - on account of
herunternehmen - take off (hat)
Vierzehnjährige(r) m./f. -
fourteen-year-old
zuerst - first
*consul - a state official living in a foreign country and protecting the state’s citizens and interests there
Die
Wintersonne stand nur als armer Schein, milchig und matt hinter Wolkenschichten
über der engen Stadt. Naß und zugig war's in den giebeligen Gassen, und
manchmal fiel eine Art von weichem Hagel, nicht Eis, nicht Schnee.
Die
Schule war aus. Über den gepflasterten Hof und heraus aus der Gatterpforte
strömten die Scharen der Befreiten, teilten sich und enteilten nach rechts und
links. Große Schüler hielten mit Würde ihr Bücherpäckchen hoch gegen die linke
Schulter gedrückt, indem sie mit dem rechten Arm wider den Wind dem Mittagessen
entgegenruderten; kleines Volk setzte sich lustig in Trab, daß der Eisbrei
umherspritzte und die Siebensachen der Wissenschaft in den Seehundsränzeln
klapperten. Aber hie und da riß alles mit frommen Augen die Mützen herunter vor
dem Wotanshut und dem Jupiterbart eines gemessen hinschreitenden Oberlehrers…
»Kommst
du endlich, Hans?« sagte Tonio Kröger, der lange auf dem Fahrdamm gewartet
hatte; lächelnd trat er dem Freunde entgegen, der im Gespräch mit anderen
Kameraden aus der Pforte kam und schon im Begriffe war, mit ihnen davonzugehen…
»Wieso?« fragte er und sah Tonio an… »Ja, das ist wahr! Nun gehen wir noch ein
bißchen.«
Tonio
verstummte, und seine Augen trübten sich. Hatte Hans es vergessen, fiel es ihm
erst jetzt wieder ein, daß sie heute mittag ein wenig zusammen spazierengehen
wollten? Und er selbst hatte sich seit der Verabredung beinahe unausgesetzt
darauf gefreut!
»Ja,
adieu, ihr!« sagte Hans Hansen zu den Kameraden. »Dann gehe ich noch ein
bißchen mit Kröger.« – Und die beiden wandten sich nach links, indes die
anderen nach rechts schlenderten.
Hans und
Tonio hatten Zeit, nach der Schule spazierenzugehen, weil sie beide Häusern
angehörten, in denen erst um vier Uhr zu Mittag gegessen wurde. Ihre Väter
waren große Kaufleute, die öffentliche Ämter bekleideten und mächtig waren in
der Stadt. Den Hansens gehörten schon seit manchem Menschenalter die
weitläufigen Holzlagerplätze drunten am Fluß, wo gewaltige Sägemaschinen unter
Fauchen und Zischen die Stämme zerlegten. Aber Tonio war Konsul Krögers Sohn,
dessen Getreidesäcke mit dem breiten schwarzen Firmendruck man Tag für Tag
durch die Straßen kutschieren sah; und seiner Vorfahren großes altes Haus war
das herrschaftlichste der ganzen Stadt… Beständig mußten die Freunde, der
vielen Bekannten wegen, die Mützen herunternehmen, ja, von manchen Leuten
wurden die Vierzehnjährigen zuerst gegrüßt…
10/09/2009